Cap-Markt

Auf den ersten Blick ein Supermarkt wie jeder –
tätige Mit-Verantwortung überzeugt SPD-Frauen

Eine öffentliche Führung und das anschließende, optimistisch und zugleich nachdenklich stimmende Info-Gespräch gab letzten Donnerstag einer Gruppe von SPD-Frauen im Kreis Böblingen/AsF samt Gästen einen fundierten Einblick in Konzept und konkrete Umsetzung einer ausgezeichneten Idee.
In den CAP-Märkten (engl. handicap = Behinderung) finden Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen, ob angeboren oder durch Unfall oder Krankheit mitten im Leben damit konfrontiert, einen ihnen passenden, für sie geeigneten Job: Als Prämisse werde stets gezielt geprüft und geschaut, berichtete Rainer Knapp, Geschäftsführer der GWW Gemeinnützige Werkstätten und Wohnstätten GmbH, wo im beruflichen Alltagsspektrum, in welchem Bereich und an welcher Stelle könnten Menschen mit Behinderung ihre Fähigkeiten und Begabungen einbringen. So entwickelte er 1999 das Betätigungsfeld Lebensmittel-Einzelhandel. Wie erfolgreich die Idee der praktischen Integration sowie Zusammen-Arbeit von Menschen mit und ohne Behinderungen in CAP-Märkten ist, zeigen deutschlandweit mittlerweile fast 70 CAP-Märkten. Darüber hinaus die Verleihung des Bundesverdienstkreuz vom Bundespräsidenten an Rainer Knapp für die CAP-Idee.
Im Rahmen ihrer Reihe "Frauen + Wirtschaft" besuchte die politische Frauengruppe den CAP-Markt Nufringen. „Der CAP-Markt liegt mitten im Zentrum des Ortes. Er bietet ein breites und gutes Sortiment. Alle MitarbeiterInnen sind immer sehr aufmerksam und so freundlich“, betonte eine Nufringer Bürgerin, „einfach ein Glücksfall für uns und unseren Ort!" Aufmerksam hörten wenige Tage vor dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3.12. die Besucherinnen solch ein positives Echo zu Markt und Konzept. Gertrud Sterzer, Sachgebietsleiterin CAP und bioStar der FEMOS gGmbH, informierte: "Es stimmt mich jedes Mal froh zu erleben, wie das Selbstbewusstsein eines Menschen erwacht - und wächst, wenn ihm Aufgaben zugetraut werden, er diese meistert und er Anerkennung erfährt." Die Besucher-Gruppe erfuhr, wie viel Herzblut und Engagement sie und ihre KollegInnen zu solchem Erfolg einbringen. Durchaus als Krönung besonderer Anstrengungen konnten in der Vergangenheit denn etliche der in den CAP-Märkten arbeitenden Menschen mit Behinderung eine Ausbildung zur Verkäuferin oder zum Verkäufer sowie einige gar zum Einzelhandelskaufmann erfolgreich abschließen.
Beeindruckt waren die SPD-Frauen, wie mitmenschliche Verbundenheit und tätige Solidarität in solchem Vorzeigeprojekt gehandicapten Bürgerinnen und Bürgern Zugang zu Bildung und selbstbewusster Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen und sie stärken. "Verantwortung für die Zukunft wird wahrgenommen - und in der CAP-Markt-Idee aktiv in Taten umgesetzt," zieht Ulrike Lucas, Vorsitzende der SPD-Frauen im Kreis, ein Fazit, „wir sehen uns bestätigt, dass aktive und konkrete Mit-Verantwortung für jene, die sich selbst nicht allein helfen können, positive Folgen bringt von sozialen Chancen bis hin zu beruflichen Perspektiven. Starken Eindruck hinterlässt bei uns daneben, wie eine Gemeinschaft (in diesem Falle eine Kommune) profitiert von den in die CAP-Strukturen eingebetteten individuellen Erfolgen."

 
 

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