2008-01-31 Wunsch- und Wahlfreiheit bei Kleinkinderbetreuung

Wunsch- und Wahlfreiheit bei Kleinkinderbetreuung unterstützen!
SPD-Frauen im Kreis machen sich stark für Modell Leinfelden-Echterdingen

„Eltern und Kleinkinder sollten individuell wählbare Alternativen der Kleinkindertagespflege vorfinden, Betreuung in einer Einrichtung oder bei einer Tagesmutter. Dies unabhängig, wo sie wohnen und zu gleichen Kosten“, betont Ulrike Lucas, Vorsitzende der SPD-Frauen im Kreis Böblingen und Stadträtin in Weil der Stadt. In der Jahresauftakt-Sitzung Anfang der Woche begrüßen die Vorstandsmitglieder der kreisweiten politischen Frauengruppe die zunehmenden Anstrengungen der (Kommunal-)Politik an frühkindlicher Betreuung. Dabei sind sie sich einig, dass der Bedarf mit steigendem Angebot sichtbarer und sich weiter entwickeln wird.
Das erklärte politische Ziel bis 2013 sind bedarfsgerechte Angebote für ca. jedes dritte Kleinkind in Deutschland in institutionellen Kinderkrippen, aber gleichwertig benannt auch in flexiblen Angeboten der Tagespflege. Die Staats- und Regierungs-Chefs der EU-Länder hatten sich 2003 darauf geeinigt, dass im Jahr 2010 für 33 Prozent der unter Dreijährigen Betreuungsplätze zur Verfügung stehen. Die Koalition beschloss letzten Herbst, dass für jedes dritte Kind in Deutschland ein Krippenplatz zur Verfügung stehen wird, ergänzt um einen Rechtsanspruch auf Krippenbetreuung ab 2013. Die Änderungen im Tagesbetreuungs-Ausbaugesetz (TAG) ihrerseits haben Kommunen in die Pflicht genommen, bis zu diesem Zeitpunkt ein bedarfsgerechtes Angebot und Betreuungskonzept zu schaffen.
Um diese rechtlich gewährleistete Wunsch- und Wahlfreiheit zu nutzen, brauchen Eltern, die für ihr Kleinkind eine Betreuung außer Haus suchen, beide zu wählende Alternativen, Betreuung in einer Einrichtung oder bei einer Tagesmutter. „Unsere Arbeitsgemeinschaft wird bei der nächsten Kreis-Delegierten-Konferenz beantragen, die Ausgestaltung der Kleinkindertagespflege analog dem zukunftsweisenden Modell Leinfelden-Echterdingen/Modell LE anzugehen“, erklärt Ulrike Lucas. Bei diesem zunehmend bekannteren Konzept mit echter Wahlfreiheit zahlen Eltern an die Kommune gleiche Beträge, unabhängig von der jeweiligen Betreuungsform; die Gemeinde trägt anfallende Differenzbeträge. Der vom Kreistag im Haushalt 2008 einstimmig bereitgestellte Betrag von 30.000 € für die Qualifizierung von Tagesmüttern in allen 26 Kreisgemeinden ist für die SPD-Frauen ein erster Schritt, welchem in Anlehnung an das Modell LE kommunale Aktivitäten und Anreize etwa zum Finden qualifizierter Tagesmütter in genügend und in stabilen Zahlen folgen sollten.

 

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