Freiwillig klappt es – nicht. Gleichstellung blieb schon mal 2001 stecken
SPD-Frauen im Kreis für konkreten Aufbruch
"Eine „Flexi-Quote“ und auch ein Fristsetzen mit Selbstverpflichtungen, um den Frauenanteil in Führungsgremien der Wirtschaft zu steigern, lehnen wir ab", erklärt Ulrike Lucas, Vorsitzende der SPD-Frauen im Kreis Böblingen.
Schon 1998 war im Rot-Grünen Koalitionsvertrag ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft vereinbart. Auf Grund von Widerständen ist 2001 herausgekommen eine Vereinbarung zwischen Wirtschaft und Bundesregierung - mit freiwilligen Selbstverpflichtungen zu mehr Frauen in Führungspositionen. Diese Freiwilligkeit hatte bis 2006 nur unzureichend Erfolg, so den Anstieg von 18 Frauen in Spitzenpositionen - bei gleichzeitig 877 von 906 mit Männern besetzten Vorstandsposten der 200 großen Unternehmen.
Nun droht erneutes (Aus-)Bremsen.
Die Vorstandmitglieder der AsF waren sich bei der jüngsten Vorstandssitzung diese Woche in Böblingen einig: "Wir fordern Schluss mit Sonntagsreden, kein erneutes Beugen vor Widerstand - und endlich konkretes Handeln. Die Zeit ist reif. Die Fakten geben aktuell ein niederschmetterndes Bild über den Frauenanteil in Führungsgremien deutscher Unternehmen.
Und wenn die geplanten Vorgaben der EU-Vizepräsidentin für 2015 nun neuerlicher Anstoß und politische (Nach-)Hilfe darstellen, dann bestätigt uns dieses: Es gibt die dringende Notwendigkeit umgehend zu handeln und endlich das Potential und die Kompetenz gut ausgebildeter Frauen auch in Führungspositionen wesentlich optimaler zu nutzen.“
Ulrike Lucas unterstreicht: „Wichtig ist festzuhalten, wir sprechen hier nicht von kleinen Familienbetrieben. Aber wir wollen einen verbindlichen Stufenplan für eine klare Frauenquote mit der Zielvorgabe von 40 Prozent in den Aufsichtsräten und Vorständen deutscher Unternehmen."